Gesine Schulz
Autorinnen L–R
Leander, Catherine:
*15. April 1906 Halle/Saale
Catherine Leander. Pseudonym von Cathérine Kreutzer. Schrieb unter den Namen Christiane Henriette, Catherine Kreutzer, Cat(h)erine Rose Kreutzer, Catherine Leander, Käthe Metzner, Siglinde Sachsen, (E.) Käthe König, Käthe Metzner-Hoffmann.
Schriftstellerin, Journalistin.
Romane, Novellen, Lyrik; seit Ende der 1940er Jahre auch viele Heftromane unter diversen Pseudonymen. Lebte in den 1950er Jahren in Straßburg.
Regina, die "Königin der Nacht". Kriminalroman / Catherine Leander. Strasbourg: Société "Edco", 1949. 62 S. (Abenteuer- und Kriminal-Blick, Nr 5)
Leonhardt-Pierson, Caroline
*6. Januar 1811 Zittau - 2. April 1899 Coswig bei Dresden
Caroline (Karoline) Wilhelmine Pierson, geborene Leonhardt, geschiedene Lyser. Veröffentlichte auch unter den Pseudonymen Edmund Hahn, R. Edmund Hahn, R. E. Hahn, Leonhardt Lyser, Caroline Leonhardt-Lyser sowie anonym.
Lyrik, Romane, Novellen, Dramen, Opernlibretti, Zeitschriftenbeiträge, Biographie der Dichterin Anna Louisa Karsch.
Besaß großes dichterisches Improvisationstalent.

Porträt von Johann Peter Lyser (1804-1870) im Besitz vom Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig.
Ihre Mutter starb kurz nach der Geburt. Der Vater, ein sächsischer Hauptmann, heiratete wieder, starb aber drei Jahre später an den in Russland erlittenen Kriegsverletzungen. Die Stiefmutter heiratete den sächsischen Hauptmann Dreverhoff. Die Stiefeltern bemühten sich, nach Carolines Aussage, ihr eine vortreffliche Erziehung zu geben.
Als sie zwölf war wurde in einer Schulprüfung ihr Improvisationstalent entdeckt. Die Lehrer förderten ihre poetische Begabung.
1836 heiratete sie den Schriftsteller und Maler Johann Peter Lyser, ein Freund Heines aus dessen Zeit in Hamburg. Zwei Töchter. Trennung nach sechs Jahren Ehe.
Von 1840 bis 1843 trat sie in vielen Städten Deutschlands als Improvisatrice (Stegreifdichterin) auf. (Vorgänger des Freestyle-Rap??) So improvisierte sie 1844 im Hamburger Stadttheater „Dichtungen“ nach gegebenen Endreimen.
Der große Erfolg führte sie u. a. an die Höfe von Berlin, Wien, Hannover und Dessau. Der König von Hannover empfahl sie an die englische Königin Victoria; im Juni 1843 trat Caroline im Buckingham Palace vor der Königin von England auf. Die übergab ihr einen Empfehlungsbrief an König Leopold I. von Belgien.
Anfang der 1840er Jahre begann Karoline eine Affäre mit dem englischen Komponisten Henry Hugo Pierson.
Anfang 1844 Scheidung von Lyser, am 19. September 1844 in Middlesex / England Heirat mit Pierson (1815 Oxford - 1873 Leipzig).
Auf Wunsch ihres Gatten gab Caroline ihre Karriere als Improvisatrice auf.
Die Familie lebte in Wien, Mainz, Würzburg, Stuttgart, seit 1846 -(?) in Hamburg und zuletzt in Leipzig.
Nach dem Tod ihres Mannes im Januar 1873 zog sie nach Dresden, "um ihren drei Söhnen und einer Tochter nahe zu sein". ("Pierson, Karoline" in: Allgemeine Deutsche Biographie 53 (1907), S. 58-59).
Um 1881 wohnte sie in Dresden in der Walpurgisstraße 13, III. Um 1888 lebte sie teils in Dresden, teils in in Augsburg.
Nach langer Unterbrechung nahm Caroline Pierson ihre, auch wegen der Kinder unterbrochene, schriftstellerische Tätigkeit wieder auf.
Sie starb nach kurzer Krankheit am Ostersonntag, den 2. April 1899 in Coswig.
Das graue Haus in der Rue Richelieu und Eine Criminalgeschichte / Edmund Hahn. Würzburg: Julien, 1867. 134 S.
(Diverse, veränderte?) Neuausgaben, u. a.:
Eine Kriminalgeschichte & Das graue Haus in der Rue Richelieu. Zwei Novellen / Karoline Pierson. Neuss: Null Papier Gratis, 2016.
Das graue Haus in der Rue Richelieu / Edmund Hahn. Norderstedt: Hansebooks GmbH, 2016. Nachdruck der Ausgabe von 1867.
Oheim und Neffe. Kriminalgeschichte aus den Papieren eines Juristen / Karoline Leonhardt-Pierson. In: Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode, Nr. 56-61, 20. März. – 27. März. 1845.
"Oheim und Neffe" von Karoline Leonhardt-Pierson entspricht der Kriminalgeschichte, wie wir sie heute verstehen, nicht im traditionellen Sinne. Sie kann als Vorläufer gesehen werden.
Das Verbrechen und dessen Auflösung durch deduktive Arbeit, das Sammeln von Indizien, Befragung von Zeugen oder möglichen Tätern bilden nicht direkt den Mittelpunkt, sondern sind in eine vieldimensionale Geschichte eingebettet. Der Hinweis „Kriminalgeschichte aus den Papieren eines Juristen“ betont, dass man über ein Verbrechen quasi aus erster Hand, von einem Juristen erfährt und hebt den Wahrheitsanspruch hervor. (Veronika Wimmer, s. u.)
SEKUNDÄRLITERATUR
Kord, Susanne: Ein Blick hinter die Kulissen. Deutschsprachige Dramatikerinnen im 18. und und 19. Jahrhundert. Stuttgart: Metzler, 1992. S. 307f.(ff.?)
Morgenstern, Lina: Die Frauen des 19. Jahrhunderts. Biographische und culturhistorische Zeit- und Charactergemälde. In: Deutsche Hausfrauenzeitung 1891, S. 145f.
Weiss, Norbert und Jens Wonneberger: Dichter Denker Literaten aus sechs Jahrhunderten in Dresden. Dresden 1997.
Wimmer, Veronika: Literatur in Wiener Zeitschriften des Jahres 1845 –. Eine Analyse anhand ausgewählter Texte. Dipolomarbeit. Universität Wien, 2010.)
Lepman, Jella
*15. Mai 1891 Stuttgart - 4. Oktober 1970 Zürich
Jella Lepman, geb. Lehmann. Veröffentlichungen auch unter dem Pseudonym Katherine Thomas. Einige Übersetzungen erschienen unter Giela Lepman, Jiela Laipuman.
>> Ausführlicher Eintrag: https://www.krimifrauenlexikon.de/post/jella-lepman
Lüders, Anneke
>> siehe: Mans, Adrienne (Pseudonym)
Lindau, Margarete
Margarete Lindau
Scheck 1313. Kriminalroman / Margarete Lindau. Darmstadt: Marken; Rastatt/Baden: Pabel, 1955. 64 S. (Erdball-Romane, Bd 270)
Mandie, Maria
*17. September 1930 Oldenburg - 26. Oktober 2013 Bonn
Maria Mandie. Pseudonym von Dr. Irmgard Wagner.
Schrieb mindestens zwei Kriminalromane.
Der Täter war programmiert. Kriminalroman / Maria Mandie.
Blieb anscheinend unveröffentlicht; ist jedenfalls nicht unter Mandie oder diesem Titel erschienen.
In einem Sonderheft(?) zur Datenverarbeitung von Der Arbeitgeber (Wirtschaftsverlag Bachem) wurde der als Computer-Krimi bezeichnete Roman 1967 als beim Goldmann-Verlag, München "in Vorbereitung" befindlich angekündigt.
Die Redaktion der Zeitschrift erlaubte sich, "die Aufmerksamkeit eines geschätzten Publikums auf eine junge, attraktive und obendrein kluge Dame zu lenken, die sich der Datenverarbeitung auf bisher unbekannte Weise angenommen hat: Maria Mandie (…) stellt eine Datenverarbeitungsanlage in den Mittelpunkt ihres neuen Kriminalromans."
Darin agieren laut Inhaltsangabe neben einer jungen Volkswirtin ein Programmierer, ein Computer-Fachmann, Buchhalter sowie ein Kriminalkommissar.
Die Redaktion versichert: "Wir werden nach Erscheinen sowohl an die junge Dame als auch an diesen Computer-Krimi erinnern."
Dazu kam es anscheinend nicht. Es wäre interessant zu erfahren, warum dieser zweite Kriminalroman nicht erschien, trotz des großen Erfolgs des ersten. Eine Anfrage an den Goldmann Verlag bzw. Penguin Randomhouse bezüglich der Gründe blieb bislang leider unbeantwortet.
Die Whiskyparty am Rhein. Kriminalroman / Maria Mandie. München: Goldmann; Wollerau/Schweiz: Krimi Verlag, 1967. 189 S. (Goldmann-Taschenkrimi; 3005) und (Goldmann-Kriminalromane; K. 608)
Der Apex-Verlag veröffentlichte ein "durchgesehene Neufauflage dieses Klassikers der Kriminal-Literatur". Unklar ist, ob sich "durchgesehen" auch auf inhaltliche Änderungen bezieht.
AUSZEICHNUNG
Edgar-Wallace-Preis 1967 (2. Platz, 2.500 DM) für das unveröffentlichte Manuskript von "Die Whiskyparty am Rhein". Die Auswahl erfolgte laut Goldmann Verlag aus 183 Manuskripten.
Mans, Adrienne
*1. September 1918 Batavia (in ehemals Niederländisch-Indien; seit der Unabhängigkeit: Jakarta/ Indonesien) - 24. Februar 2017 Essen
Adrienne Mans. Pseudonym von Anneke Adriënne Lüders, geb. Knegtmans
Schriftstellerin, Übersetzerin. Sie übersetzte unter den Namen Adrienne Mans und Anneke Lüders-Knegtmans.
Aufgewachsen in Den Haag.
Sohn Peter Karl Hugo Lueders wurde am 8. März 1944 in Den Haag geboren.
Viele Jahre wohnte sie in Essen, wo sie oft bei Krimi-Veranstaltungen gesehen wurde, zuletzt elegant im Rollstuhl.
Ihr erster Roman An den Ufern der Nacht wurde 1965 in der Illustrierten Stern als Fortsetzungsroman veröffentlicht, erschien als Buch nie auf Deutsch, wohl aber auf Englisch, Niederländisch und Schwedisch.

Zitat aus "Die Frau die über Leichen geht" von Thomas Mader, WAZ, 25. Juli 2008
An den Ufern der Nacht. Fortsetzungsroman. In: Stern (Hamburg), Heft 20 bis 32/1965 (Quelle: Lexikon der deutschen Krimi-Autoren, s. unten)
"Her family, she reports, would have taken a dim view of her writing suspense novels, so she simply did not tell them. Miss Mans herself is 'rather horrified' at what her subconscious mind suggests as material." (aus dem Klappentext der Übersetzung On the Shores of Night, New York 1965)
ÜBERSETZUNGEN
Englisch:
On the Shores of Night. / Adrienne Mans. Translated from the German by Frances Hogarth-Gaute. New York: Walker and Company, 1967. 189 S. (A Walker novel of suspense) Orig.: An den Ufern der Nacht.
The translator wishes to thank the author for her invaluable help in the preparation of the translation' (Widmung)
Britische Ausgabe London: Harrap, 1968. 190 S.
Vera, the lone survivor of one of Germany's richest families, diligently records a series of deaths and disasters that have become part of the family history -- but is she an accurate reporter? Who is the guilty party in the untimely deaths which have stalked her family? (Klappentext der amerikanischen Ausgabe)
The Traitor. Hörspiel / Adrienne Mans. Translated by Arnold Hinchcliffe. 45 Min. Erstsendung: BBC Radio 4, Midweek Theatre, 24. November 1971. Producer: Kay Patrick. With Geoffrey Beevers, Jane Knowles, Leslie Heritage.
Ursprünglich als Kriminalkurzgeschichte verfasst. Als die von Zeitschriften abgelehnt wurde, zum Hörspiel umgeschrieben, das von der BBC akzeptiert und produziert wurde.
Finnisch:
Tungosta perhehaudassa. Jännitysromaani /Adrienne Mans; Mervi Kovero. Jyväskylä: Gummerus, 1969. 179 S. Orig.: Immer im Sommer.
Niederländisch:
De keten is gesloten / Adrienne Mans. Vert. van G. W. M. van Kalmthout. Utrecht: De Fontein, 1966. 219 S. (Fontein-Boekerij). Orig.: An den Ufern der Nacht.
Steeds in de zomer / Adrienne Mans. Vert. van V. Stalling. Utrecht: Uitgeverij De Fontein; Merksem: Uitgeverij Westland, 1967. 195 S. (Fontein-Boekerij) - Originaltitel: Immer im Sommer. -- Geheimzinnige sterfgevallen hebben steeds in de zomer plaats. Gewiekste dame probeert achter de waarheid te komen. Psychologische thriller. -- Er spelen rampzalige gebeurtenissen af in de familie Weissenfels. Zij wordt getroffen door het ene sterfgeval na het andere. Merkwaardig genoeg doen zich die steeds in de zomer voor. Slechts een keer lijkt er duidelijk sprake van moord te zijn, maar de gewiekste Hanna Weissenfels vermoedt dat ook nog anderen een gewelddadige dood stierven. Terwijl haar familieleden rond haar wegvallen - waaronder de lieftallige, maar broze en ongelukkige Monica - probeert zij achter de waarheid te komen. (wahrscheinlich aus dem Rückentext)
Veel liefs van de moordenaar / Adrienne Mans. Vert. van V. Stalling. De Bilt: De Fontein N. V., 1968. 205 S. (Fontein-Boekerij) - Originaltitel: Der Mörder lässt schön grüssen. -- "Het verhaal van Jackie, directie-secretaresse bij een grote brouwerij, die zich mede-verantwoordelijk voelt en daarom de nieuwe vrachtrijder nauwkeurig bekijkt. Hij ziet er precies zo uit als zij zich haar toekomstige man voorstelt. Jackie is echter van plan een miljonair te trouwen en laat zich niet makkelijk in de war brengen, vooral omdat met die vrachtrijder iets niet in de haak is. Na een roofoverval op de firma, lokt deze geheimzinnige jongeling Jackie bijvoorbeeld in een leegstaande villa, waar zij een lijk vindt, en er gebeuren nog twee verdere moorden, voordat zij eindelijk tot rust komt. Nu ja, tot rust ... Het leven van een miljonairsvrouw is nooit zo héél rustig en bovendien ontmoet Jackie, als zij allang gelukkig getrouwd is, op het kasteel van een Franse gravin een man, de verdacht veel op de moordenaar lijkt... En lijkt het kind van de gravin niet een beetje op de moordenaar? Zij wil er niet meteen iets lelijks van denken, maar de graaf is erg jaloers. Het is dus helemaal niet gezegd, dat het allemaal wel zo goed afloopt!" (Rückentext)
Schwedisch:
Nattens offer/ Adrienne Mans. Övers.: Ingrid Berglöf. Stockholm: Wahlström, 1971. 257 S. (Elit. Röda böckerna, 5) - Orig.: An den Ufern der Nacht.
AUSZEICHNUNG
Die Autorin wurde anlässlich ihres 90. Geburtstags 2008 zum Ehrenmitglied des Syndikats ernannt. Auf dessen Webseite www.das-syndikat.com erschien diese Gratulation:
"Das SYNDIKAT gratuliert … Ihrem Ehrenmitglied Anneke Lüders alias Adrienne Mans zum 90. Geburtstag! Die Kriminalschriftstellerin, die am 1.9.1918 in Batavia (heute Djakarta) geboren wurde, blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Eine Bestsellerautorin, die niemand kennt. Sie schrieb zu einer Zeit Krimis, als die in Deutschland nun wirklich verachtet wurden, so war es dann auch kein Wunder, dass ihr Roman “An den Ufern der Nacht” 1965 zwar im “Stern” als Fortsetzung abgedruckt wurde, aber kein Verlag das Manuskript veröffentlichen wollte. Sie wagte den Schritt nach Amerika (und England) und hatte dort damit unter dem Pseudonym Adrienne Mans auf Anhieb Erfolg. Der Roman wurde ein Bestseller. Anneke Lüders ist die Pionierin des deutschsprachigen Krimis. Wir gratulieren von Herzen!"
SEKUNDÄRLITERATUR
Jahn, Reinhard: Lexikon der deutschen Krimi-Autoren. www.krimilexikon.de
Mader, Thomas: Die Frau die über Leichen geht”. WAZ 25. Juli 2008.
Mauri, Manuela
*15. Juli 1911 Hamburg - ?
Pseudonym von Gerti Mauri.
Schriftstellerin und Journalistin.
Lebte Ende der 50er Jahre in Lugna-Massagno/Schweiz, Anfang der 1970er als freie Journalistin in Hamburg.
Romane und Kurzgeschichten für Illustrierte und Tageszeitungen; Heftromane; Reiseberichte und Rundfunkreportagen über die Länder Asiens, Afrikas und Mittelamerikas; Reiseführer über Ceylon/Sri Lanka.
Flucht im Nebel. Kriminalroman / Manuela Mauri. München, Berlin: Aufwärts-Verlag, 1953. 64 S. (Der Aufwärts-Roman, Bd. 339) -- weitere Ausgabe: Basel: Münster-Verlag, 1954. 64 S. (Romane zur Freude und zur guten Unterhaltung, Bd. 348)
Maus, Hilde
>> siehe: Fenton, Margret (Pseudonym)
Mühlbach, Luise
*2. Januar 1814 in Neubrandenburg - 26. September 1873 Berlin
Clara (Klara) Mundt, geb. Müller.
Pseudonym: Luise Mühlbach. Veröffentlichungen auch unter Louise Mühlbach,
Clara Mueller, Klara Mueller, L. Mühlbach, Eduard Bach, Luise bzw. Louise Muehlbach, L. Muehlbach, L. Muhlbach, Luise Mundt-Mühlbach, Luise Mundt Mühlbach, F. Mjul'bach, A. Mjul'bach.
Erfolgreiche, äußerst produktive und in mindestens 17 Sprachen übersetzte Schriftstellerin, deren erste Romane und Novellen im revolutionären Vormärz erschienen. Später veröffentlichte sie überwiegend historische Romane, Romanbiografien (z. B. Aphra Behn über die erste englische Berufsschriftstellerin) und Reiseberichte, die auch als Artikelserien in Zeitungen erschienen.
1839 schloss sie "die in möglichst formloser Weise abgeschlossene eheliche Verbindung" mit dem Schriftsteller Theodor Mundt (1808–1861).
Zwei Töchter, Theodore *1847 und Therese (genannt Thea).
In Berlin unterhielt die Autorin einen geselligen Salon. Nach dem Tod ihres Mannes begab sich sich immer wieder auf Reisen, die sie bis nach Ägypten führten. 1869 lud Ismail Pascha, der Khedive (Vizekönig) von Ägypten, sie als Staatsgast ein.
Einige ihrer Romane lassen sich vermutlich aufgrund der Thematik und aus heutiger Sicht der Kriminalliteratur zurechnen, auch wenn der Begriff und das Genre damals noch nicht etabliert waren. Beispielsweise:
Glück und Geld. Roman / Louise Mühlbach. Altona: Hammerich, 1842. 2 Bände. 233 und 210 S.
Darin ist ein Banknotenfälscher in Nordamerika, Frankreich und London unterwegs; es geht um Enterbungen und plötzlichen Reichtum, um Entführungen, Polizeiverfolgungen und Spielbetrug.
Übersetzt als
The Story of a Millionnaire / L. Mühlbach. Translated from the German by Nathaniel Greene. New York: D. Appleton and Co., 1872. 356 p.
"In ihrem 1842 erschienenen Roman Glück und Geld etwa behandelt Luise Mühlbach den Gegensatz zwischen Armut und Reichtum vor dem Hintergrund einer großstädtischen Milieustudie und prangert darin die frühkapitalistische Ausbeutung mit ihren Konsequenzen wie Kinderarbeit , Verelendung , Alkoholismus und Bettlertum an."
(Marion Freund in "'Mag der Thron in Flammen glühn!" Schriftstellerinnen und die Revolution von 1848/49." 2004.
AUTOBIOGRAFISCHE ZEUGNISSE
Erinnerungsblätter aus dem Leben Luise Mühlbach's. Gesammelt und hrsg. von ihrer Tochter Thea Ebersberger. Leipzig: Schmidt & Günther, 1902. XVII, 307 S.
SEKUNDÄRLITERATUR
Briese, Olaf: Keine Macht für Niemand. Gegen die Ehe: Luise Mühlbach, Louise Dittmar, Louise Aston, Wilhelm Marr. Enthalten in: Jahrbuch; Band 22 (2017). Bielefeld: Aisthesis Verlag, 2001. Seite 255-272.
Klehn, Helga: Mit Sachverstand und viel Gefühl. Luise Mühlbach - Bestsellerautorin im 19. Jahrhundert. In: Kulturkalender. Bd. 18 (2014). Bentwisch: Klatschmohn Verlag, 1996. S. 40.
Möhrmann, Renate: Die andere Frau. Emanzipationsansätze deutscher Schriftstellerinnen im Vorfeld der Achtundvierziger-Revolution. Stuttgart: Metzler, 1977. 194 S.
Schieb, Roswitha: Emanzipation. Fanny Lewald, Hedwig Dohm und Luise Mühlbach. In: Berliner Literaturgeschichte. Berlin: Elsengold, 2019, S. 72-74.
Tönnesen, Cornelia: Die Vormärz-Autorin Luise Mühlbach. Vom sozialkritischen Frühwerk zum historischen Roman. Mit einem Anhang unbekannter Briefe an Gustav Kühne. Neuss: Ahasvera-Verl., 1997. (Autorinnen-Profile; 1)
Mundt, Clara
>> siehe: Mühlbach, Luise (Pseudonym)
Neudek, Poldi
*8. September 1874 Neutitschein (Mähren) - (nach 1964)
Leopoldine Neudek, geb. Schimitschek. Veröffentlichungen auch unter Poldi Neudeck.
Romane, Erzählungen, über 100 Volksstücke und Laienspiele.
Ihr Vater war Tuchfabrikant. Sie wohnte Anfang der 1940er Jahre in Troppau.
Der Mord. Lustspiel in 1 Aufzug / Poldi Neudek. München: Höfling, 1920. 27 S. (Höflings Mädchenbühne, Nr. 270)
Die Rächerin. Eine unheimliche Geschichte aus dem 18. Jahrhundert/ Poldi Neudek. Berlin: Wama-Verlag, 1927. 32 S. (Wama-Schatz-Bücher; 11)
'Und ich krieg ihn doch.' Kriminalroman / Poldi Neudeck. Berlin: Wama-Verlag, 1926. 32 S. (Wama-Schatz-Bücher; 6)
Petrasovics, Gabriele
>> siehe: Berthier, H. (Pseudonym)
Pia, Hertha
Die Perlenkette. Eine Detektivgeschichte, wie sie nicht im Buche steht. In: Pariser Tageszeitung, Bd. 2, Nr. 451, 7. September 1937.
Eine sehr milde Kurzgeschichte um einen Detektiv in mageren Zeiten. Spielt in deuschsprachigem Land. Kind hat die Kette der Mutter versteckt oder versust und verrät es dem hungrigen Detektiv, der mit dem Honorar seine überfällige Zimmermiete bezahlen kann.
Porter, Bill
Anja von Bredow. Pseudonym: Bill Porter.
Die Bonbonrosa Villa / Bill Porter. Köln: Marken, 1961. 66 S. (Erdball-Kriminal-Romane. Nr. 866)

Dinner für vier Tote. Kriminalroman / Bill Porter. Düsseldorf: Dörner, 1960. 259 S. (Rot-Weiss-Kriminalromane. Verlags-Nr. 791)
Die Fährte des Mörders. Kriminalroman / Bill Porter. Düsseldorf: Dörner, 1960. 256 S.
Der lockende Tod ... und die bonbonrosa Villa / Bill Porter. Bergisch-Gladbach: Rheinischer Buchvertrieb, (um 1960). 64 S.
Die Schlangengrube. Kriminalroman / Bill Porter. Düsseldorf: Dörner, 1960. 249 S. (Rot-Weiss-Kriminalromane)
Lockender Tod. Kriminalroman / Bill Porter. Düsseldorf: Dörner, 1959. 259 S. (Rot-Weiss-Kriminalromane. Verlags-Nr. 734)
Sieben schwarze Katzen. Kriminalroman / Bill Porter. Düsseldorf: Dörner, 1960. 256 S. (Rot-Weiss-Kriminalromane. Verlags-Nr. 795)
Die Totenblumen-Farm. Kriminalroman / Bill Porter. Düsseldorf: Dörner, 1960. 254 S. (Rot-Weiss-Kriminalromane. Verlags-Nr. 783)
Zyankali-Cocktail. Kriminalroman / Bill Porter. Düsseldorf: Dörner, 1959. 255 S. (Rot-Weiss-Kriminalromane. Verlags-Nr. 746)
Pruscha, Herma
>> siehe: Costa, Herma
Reinhardt, Luise
>> siehe: Fritze, Ernst (Pseudonym)
Renard, René
Gemeinsames Pseudonym von Dr. med. Ingeborg (Inge) Gerstner, geb. Ruegenberg (*5. Juni 1911 St. Petersburg - 2. Januar 1998 Tutzing) und ihrem Ehemann Dr. phil. Hermann Gerstner (1903 -1993).
Neben den beiden Kriminalromanen keine weiteren Buchveröffentlichungen von Ingeborg Gerstner. Zahlreiche Veröffentlichungen von Hermann Gerstner.
Ihre Mutter Ida, geb. Müller, wurde in Holland geboren. Vater Max Peter Ruegenberg war Zementfabrikant und Kaufmann aus Eilenburg in Sachsen.
Gegen Ende des Ersten Weltkrieges kam Ingeborg (vermutlich mit ihren Eltern und Geschwistern) nach Berlin.
Sie war siebzehn und in der Obersekunda, als sie 1928 ihren späteren Ehemann kennenlernte.
Heirat 1934. Dissertation 1935. Zwei Töchter (Doris, Januar 1940; Astrid, September 1945). Ingeborg Gerstner wurde in Grünwald beerdigt.
Schuss in der Metro. Pariser Kriminalroman / René Renard. München: Bielmannen-Verlag, 1951. 266 S.
Zwischen Cayenne und Paris. Kriminalroman / René Renard. München: Bielmannen-Verlag, 1952. 270 S.
SEKUNDÄRLITERATUR
Dannhauer, Paul Gerhard: Hermann Gerstner (1903 - 1993). Ein schriftstellernder Bibliothekar als 'Ariseur'. 2006.
Kern, Josef: Hermann Gerstner, Leben und Werk. Mit einem Beitrag von Peter Mainka. Würzburg: Schöningh, 2000. 159 S. (Schriften des Stadtarchivs Würzburg; Heft 13)
Riccard, Ernest
Pseudonym von Ellen Schöler
*16. Juni 1903 Berlin - 28. Februar 1984 Nürtingen
Schrieb unter eigenem Namen und unter den Pseudonymen Jella Karras, Ernest Riccard, Wimm Willborg, Eva Wittmund.
Studium der Malerei und Kunstgeschichte. Lebte in den 1950er und 1960er Jahren in Köln-Lindenthal.
Bekannte Mädchenbuch-Autorin der fünfziger und sechziger Jahre. Verfasste überwiegend Mädchen- und Jugendbücher; Herausgeberin von Anthologien. Zwei Kriminalromane.
Der Mann mit dem Januskopf. Kriminalroman / Ernest Riccard. Würzburg: Arena-Verlag, 1962. 190 S. (Arena-Kriminalroman)
Wer war Jean Maria Menotti? Selbstloser Wohltäter oder skrupelloser Gangster? Inspektor Grandjean hat es nicht leicht, ehe dieser verwickelte Fall eine überraschende Lösung findet. (Verlagsankündigung)
Vielfältig und verwirrend sind die Spuren, denen der ehrgeizige Inspektor Grandjean folgen muß. Sie führen ebenso in die Unterwelt von Marseille wie in ein Dorf auf Korsika, wo das Gesetz der Blutrache noch gilt. Eine Reihe zwielichtiger Männer und schöner Frauen machen die Suche nach dem Mörder nicht leichter. (Aus dem Klappentext)
Treffpunkt Rue de Rivoli. Kriminalroman / Ernest Riccard. Würzburg: Arena-Verlag, 1962. 189 S. (Arena-Kriminalroman)
Der große Einbruch ist mißlungen. Der Täter sitzt hinter Schloß und Riegel, die Beute liegt – jedenfalls nach seiner Aussage – auf dem Grund des Flusses. Aber ist das gefährliche Spiel um den rosa Diamanten wirklich zu Ende? Der blonde Toni hat eine geheimnisvolle Botschaft auszurichten, und nun rollen die Ereignisse mit unheimlicher Präzision ab: In einem Wiener Artistenhotel wird ein Mord entdeckt, ein Mann mit Vergangenheit will das Geschäft seines Lebens machen, und eine schöne Frau wechselt mehr als ihre Haarfarbe. (Aus dem Klappentext)
Von ihr übersetzter Krimi:
Linda und die Diamantenschmuggler. Reiterfeste, Stierkämpfe und ein verwickelter Kriminalfall / Ann Sheldon. Dt. Übersetzung: Ellen Schöler. Würzburg: Arena-Verlag, 1968. 153 S. -- Orig.titel: Linda Craig and the mystery in Mexico
Rommel, Alberta
*5. Mai 1912 Stuttgart - Januar 2002 Stuttgart
Alberta Rommel. Veröffentlichte auch als Britta Verhagen.
Musikpädagogin und Schriftstellerin; Kinder- und Jugendbücher (Mädchenbuchreihe "Lonni und Sonni"), Lyrik, Laienspiele; historische Romanen, meist zu Themen aus der italienischen Renaissance. Ab den 1980erjahren unter Pseudonym "Britta Verhagen" Fantasyromane und Werke zur Ur- und Frühgeschichte.
Wuchs in Stuttgart auf. Ihre Mutter war die Schriftstellerin Clara Hohrath (Clara Rommel-Hohrath), der Vater war Architekt.
Gesangsstudium an der Württembergische Hochschule für Musik, (später?) Studium der Vergleichenden Religionswissenschaft an der Universität Tübingen. War zehn Jahre als Gesangslehrerin tätig.
Alberta Rommel lebte um 1952 in Wallerstein, Kreis Nördlingen, um 1958 in Wangen. Zahlreiche Reisen nach Italien.
Preise für Alberta Rommel u.a.: 1956, Schönstes Mädchenbuch des Deutschen Jugendbuchpreises (für "Der goldene Schleier", 1955)
Zwei ihrer Bücher wurden ins Französische bzw. Niederländische übersetzt.
Sie schrieb einen Kinderkrimi (1961), der unter drei verschiedenen Titeln erschien:
Die Detektive von der Drachenburg / Alberta Rommel. Hannover: Weichert, 1978. 189 S. (Weichert-Bücher) - Erstausgabe unter dem Titel "Das Licht in der Bärenschlucht", 1961.
Das Licht in der Bärenschlucht / Alberta Rommel. Stuttgart: Schwabenverlag: 1961. 260 S., kl. 8. - Neuausgaben unter den Titeln "Die Detektive von der Drachenburg", 1978, und "Wirbel im Hotel", 1989. -- Kathi hat zusammen mit Stefan und Karle das "Vereinigte Detektivbüro" gegründet -– wenigstens für die Zeit ihrer Schulferien. Über Arbeit haben die drei sich nicht zu beklagen.
Wirbel im Hotel / Alberta Rommel. Illustrationen von Lilo Busch. Hannover: Weichert, 1989. 189 S. (Weichert-Buch) - Erstausgabe unter dem Titel "Das Licht in der Bärenschlucht", 1961. -- Hektik und Stress in einem Hotel: Das ist fast schon normal. In dieser Saison scheinen die Gäste besonders verrückt mit ihren komischen Ansprüchen, dazu die Personalknappheit. Die ganze Familie wird eingespannt, ohne Ausnahme! Dabei würde sich zum Beispiel Kathi viel lieber an der Suche nach dem verschwundenen Filmstar beteiligen, statt Gemüse zu putzen. Hat man den Star entführt oder ist er wegen des Rummels einfach fortgelaufen? (ekz)
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